raum13

machen – machen – machen

raum13 wurde 2007 von Anja Kolacek (Theaterregisseurin, Choreografin Kulturmanagerin und Projektentwicklerin) und Marc Leßle (Bühnen-und Lichtbildner, Objektkünstler und Projektentwickler) gegründet. Obwohl der persönliche Werdegang und die beruflichen Erfahrungen aus dem klassischen Theater stammen, sehen beide Intendanten und geschäftsführenden Direktoren ihre heutige und zukünftige Arbeit als Theater, aber nicht im Klassischen Format an. Ihr Theater entwickelt eine Tendenz zur Explosion, strebt machtvoll ins Offene, arbeitet an der Auflösung von Genre-Grenzen, verlässt die festen Bürgerhäuser und die Black-Box Vorführräume, drängt in den Stadtraum hinein auf der Suche nach den Kunst- und Theaterräumen des 21. Jahrhunderts.

raum13 hat sich zur Aufgabe gesetzt, Tanz, Theater, die darstellenden, performativen und bildenden Künste weiterzuentwickeln und dauerhaft lebensfähige Strukturen anzustoßen, zu etablieren und zu erhalten.

raum13 ist ein pulsierender, sich verändernder und wachsender Organismus und öffnet Räume an der Schnittstelle von Tanz, Schauspiel, Musik und bildender Kunst, von Stadtgeschichte und Stadtentwicklung und versteht sich als ein offenes internationales Netzwerk von selbständigen Künstler:innen und Unternehmen.

Die ersten Jahre bestanden in der Produktion Spartenübergreifender einzelner Kunst- und Theaterproduktionen. In den darauffolgenden Jahren wurden neue Theaterformate, Plattformen und großangelegte Stadtkunstprojekte im dreidimensionalen und im digitalen Raum konzipiert und realisiert. Das Projekt alleswastanzt wurde als herausragender Beitrag zur aktuellen Entwicklung des Tanzes von der Deutschen Bühne geehrt. Nach einem Ideenwettbewerb übertrug das Kulturamt der Stadt Köln 2010 die Federführung für die Interimsnutzung des Tanzhaus Köln an raum13.

In den darauffolgenden Jahren entwickelte raum13 das Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste. Das Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste ist nicht nur eine auf 10.000 m² großer Begegnungs-, Erinnerungs-, Frei-und Spielraum sondern ein Ort der Hoffnung sowie Ankerpunkt und Heimat für Viele – die sich für ein Modellquartier in Köln engagieren. Durch die Verkaufsabsichten des Eigentümers mußte die raum13 gGmbH nach zehn Jahren die ehemalige KHD-Hauptverwaltung in Frühjahr 2021 verlassen. Mit dem Erwerb der Immobilie kurze Zeit später setzt die Stadt Köln ein deutliches Zeichen in Sachen Kunst und Stadtentwicklung. Hier wurde das Engagement der raum13 gGmbH gewürdigt, die über 10 Jahre mit vielen engagierten Künstler: innen, Ehrenamtler: innen, Expert: innen und Bürger: innen das Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste geschaffen hat, mit zahlreichen Räumlichkeiten der Begegnung. Raum13 gelingt durch die innovative und spartenübergreifende Arbeitsweise der künstlerischen Leitung die experimentelle Einnistung eines Kulturquartiers im zu entwickelnden Otto-&-Langen-Quartier. Naturwüchsig hat sich hier die Kombination aus Stadtentwicklung und Kunst ergeben, um in einem behutsameDutn städtebaulichen Prozess die Themen Kunst, Kultur, Wohnen, Arbeiten, Wissenschaft, Soziales, Mobilität und Ökologie zusammenzuführen.

Die künstlerischen Interventionen der raum13gGmbH haben das Potenzial des Ortes sichtbar gemacht und in der städtischen Gesellschaft ein Bewusstsein für das kultur- und wirtschaftshistorische Erbe geschaffen. Dieses Engagement, welches schließlich zum Kauf der Immobilie geführt hat, ermächtigt die Stadt Köln verantwortungsvoll, gestaltend und kreativ mit dem Areal umzugehen. raum13 entwickelte und realisierte von 2011 bis 2021 zahlreiche Theater- und Performanceproduktionen, Kooperationen, Workshops und interdisziplinäre Kunstprojekte vor ca. 95.000 Menschen. Das in den Raum13 Zukunftswerkstätten entwickelte Konzept Reallabor 1869 Zukunft Werk Stadt für eine prozessorientierte behutsame Entwicklung des Otto-&-Langen-Quartiers wurde nach dem Auszug aus der Spielstätte in zahlreichen Veranstaltungen und Produktionen weitergeführt. Bei all den aufgeführten Formaten steht die künstlerische Praxis im Vordergrund und zeichnet sich nicht nur durch maximale Interdisziplinarität, sondern auch durch ein zeitgemäßes und hochaktuelles künstlerisches Selbstverständnis aus.

Bei raum13 handelt es sich, besonders unter Betrachtung der Jahre 2020–23, um ein künstlerisch operierendes Kollektiv, welches Theater und bildende Kunst nicht als isolierte Aufführungs- und Ausstellungsformate begreift, sondern als notwendige Arbeit an der Entwicklung eines urbanen Raumes.

Die raum 13 gGmbH ist institutionell gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln, die Fördersumme beträgt 75.000 Euro p.a. Begründung des Beirates: Der Beirat honoriert explizit den großen Verdienst von raum 13 um den Erhalt eines der spannendsten Potenzialflächen für Kunst und Kultur in Köln. Der von raum13 betriebene Ansatz kultureller Stadtentwicklung kann nach Auffassung des Beirats als einer der basalen Grundlagen von kultureller Teilhabe im Quartier verstanden werden. Die kulturelle Entwicklung eines neuen Musterquartiers kann durch die Fortführung der Konzeptionsförderung weiterbetrieben und konkrete Vorhaben künstlerisch erforscht werden. Für die Zukunft regt der Beirat an, darüber nachzudenken, einen eigenen Fördertopf für den Bereich der kulturellen Stadtentwicklung aufzulegen.

raum13 startet kraftvoll mit einem zusätzlichen und spannenden Projekt in das Jahr 2023. Das Zentrum Zeitgenössische Stadtentwicklung wird eröffnet. Es entsteht ein einzigartiger Ort mit multifunktionalen Arbeitsräumen für transdisziplinäre Kunst, Architektur und Planung, Ausstellungen, Diskussionen, Workshops und viele weitere künstlerische Projekte.

Das neue Zentrum versteht sich als Motor für kulturelle Stadtentwicklung, das sich den drängenden Zukunft- und Transformationsfragen stellt und in Köln erstmalig eine von Kunst und Kultur ausgehende Stadtentwicklung ermöglichen will. In der Mitte von Köln – zwischen dem politischen Rathaus und dem Stadthaus der Stadtverwaltung – entsteht ein neuer Ort, um mit vielen Akteuren über die Zukunft Kölns zu debattieren. Hier werden weit fortgeschrittene Ideen weiter konkretisiert, damit sie exemplarisch im Otto-&-Langen-Quartier in Mülheim umgesetzt werden können.

raum13 wartet weiterhin mit zahlreichen Unterstützern aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft auf die Umsetzung der Ratsbeschlüsse zur zukünftigen Entwicklung des Otto-&-Langen-Quartiers, bei der raum13 mit dem Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste der Ankerpunkt sein soll.

Auswahl bisheriger Auszeichnungen:

  • Herausragende Leistung zur aktuellen Entwicklung des Tanzes | Deutsche Bühne 2011
  • raum13 unter den10 wichtigsten Projekten der BRD | Goethe Institut 2014
  • Nennung als zukunftsweisende Initiative Kölner » Kultrrat 2018
  • Ausgezeichnet mit dem Kurt-Hackenberg-Preis 2013
  • Nominiert für den Theaterpreis 2013
  • Nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis 2015
  • Nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis 2018

Newsletter abonnieren

Dies schließt sich in 0Sekunden